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Bis vor wenigen Jahrhunderten erstreckte
sich ein dichter Tannen- und Buchenwald über die Berge rund um
Abetone, weshalb die ganze Gegend auch "Boscolungo" (= langer
Wald) genannt wurde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete sich
in Folge der Bauarbeiten für die Strasse des Ximenes eine kleine
Ansiedlung mit einem Gasthaus, einer Post- und einer Zollstation,
sowie wenigen Privathäusern. Heute ist Abetone (dessen Name angeblich
auf eine Riesentanne, die in der Nähe des Passes gefällt
worden ist, zurückgeht) ein bekanntes Fremdenverkehrszentrum,
das vor allem für Wintersportarten aufgesucht wird; es ist eines
der wichtigsten Skigebiete des tosko-emilianischen Apennins.
Am Abetonepass erkennt man leicht die beiden Pyramiden, die im
Jahre 1777 am toskanisch-modenesischen Grenzübergang errichtet
wurden zur Erinnerung an die Strasse des Ximenes und des Giardini,
die vom Grossherzog der Toskana, Pietro Leopoldo I., und vom Herzog
von Modena, Francesco III., gebaut worden waren. Auf jeder Pyramide
kann man die Staatswappen und die den Landesherren gewidmeten, lateinischen
Inschriften betrachten.
Bei den Pyramiden (1385 m ü. M.) verlässt man die Staatsstrasse
Nr. 12 "des Abetone und des Brenners" und zweigt rechts
ab auf die asphaltierte Strasse, welche in Richtung Uccelliera leicht
ansteigt; nach ungefähr 50 m biegt man nochmals rechts ab und
dringt in den Boscolungo-Wald ein.
Es wird geraten, das Auto auf der Verbreiterung am Ende der Strasse
zu parkieren.
Hinter der Metallbarriere der Forstbehörde führt der Weg
auf lockerem Kies in leichtem Auf und Ab weiter durch den Nadelwald
von Abetone, bis nach ungefähr zwei Kilometern das Routenziel,
ein Steinbrunnen, erreicht wird. Längs der Wegstrecke kann
man (in nordöstlicher Richtung) die Gipfel des Libro Aperto
und einen Teil des Pistoiesischen Apenninkamms sehen. Für den
Rückweg schlägt man beim Brunnen den leicht nach links
ansteigenden Wanderweg ein und erreicht den Grat (CAI - Wanderweg
Nr. 00). Der Grat-Wanderweg verläuft parallel zur Forststrasse,
die man etwas weiter unten auf der toskanischen Seite sieht. Unterwegs
findet man in kurzen Abständen (etwa alle 50 Meter) die zylinderförmigen
Marksteine, welche einst die Grenzlinie zwischen dem Grossherzogtum
Toskana und dem Herzogtum Modena bezeichnet haben. Auf ihnen ist
das Jahr, in dem sie gesetzt wurden (1792), ihre fortschreitende
Nummerierung sowie die Richtung der Grenzlinie eingemeisselt. Ein
kurzes, aber steil abfallendes Wegstück führt wieder auf
die Forststrasse zurück.
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